Sömmerda, 8. Juni 2022: Die Teilhabe am Arbeitsleben ist für viele Menschen mit Behinderung wichtig. Insbesondere ein Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt ist für viele ein großer Schritt. Menschen mit Behinderung finden mit Unterstützung des Fachbereichs Berufliche Integration der Stiftung Finneck passgenaue Arbeitsangebote.
Sven Friedrich arbeitet konzentriert am Schweißgerät. Er weiß, dass Qualität über allem steht und kennt inzwischen seine vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben ganz genau. Ausgestattet mit Arbeitsschutzkleidung und aufmerksam geht er in der Werkstatt seiner Arbeit nach. Seit vielen Jahren ist der Schweißservice Fiedler in Ringleben ein kompetenter Ansprechpartner, wenn es ums Schweißen geht. Sven Friedrich ist stolz darauf, dass er bereits seit 2 Jahren Teil des Unternehmens ist und sein eigenes Geld zu verdienen. Begonnen hat alles im März 2020 mit einem Praktikum. Dies alles wurde beim Übergang ins Budget für Arbeit möglich, bei dem der Fachbereich berufliche Integration der Stiftung Finneck, ihn unterstützte.
Der berufliche Weg von Sven Friedrich war nach Beendigung seiner Schulzeit nicht einfach. Er durchlief berufsvorbereitende Maßnahmen, eine Ausbildung kam wegen der hohen Anforderungen nicht infrage. Es gab immer wieder Hindernisse und auch Enttäuschungen. “Ich möchte auf eigenen Füßen stehen und meinen Lebensunterhalt mit meiner Arbeit selbst verdienen“, beschreibt er sein Ziel, als er 2006 zum Metallbereich in Artern kam. Zuvor war er bereits Teilnehmer im Berufsbildungsbereich der Stiftung. Sebastian Lotzwik, Mitarbeiter der Werkstatt am Standort Artern, baute auf den Fähigkeiten des jungen Mannes auf und so erhielt Sven Friedrich im Januar 2018 seinen Schweißerpass. Er stellte dort sein handwerkliches Geschick und vor allem seinen sorgfältigen und qualitätsbewussten Arbeitsstil unter Beweis. Der wohnortnahe Praktikumsplatz bei dem Schweißservice Fiedler in Ringleben, der von dem Fachdienst akquiriert und begleitet wurde, passte sofort. Auf das Praktikum folgten ein Außenarbeitsplatz und schließlich das Angebot von Marco Fiedler, ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis im Rahmen des Budgets für Arbeit.
Im Gesetz zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sind hierfür die Bedingungen beschrieben. Voraussetzungen sind der Rechtsanspruch auf einen Werkstatt-Arbeitsplatz und ein Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen auf dem ersten Arbeitsmarkt. “Die Stiftung unterstützt die Antragstellung und begleitet die Beschäftigten und Arbeitgeber noch einige Monate weiter am Arbeitsplatz“, erläutert Mathias Göbel, der gemeinsam mit Susan Lochmann-West im Team der Beruflichen Integration arbeitet. Im Falle einer Bewilligung durch das Sozialamt erhält der Arbeitgeber einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Sozialamt Kyffhäuserkreis, vertreten durch Frau Prüfer, konnte gemeinsam mit dem zukünftigen Arbeitgeber ein Paket von Arbeitgeberförderung und zukünftiger Betreuung am Arbeitsplatz gestrickt werden. Das Budget für Arbeit ermöglicht Sven Friedrich jederzeit den Weg zurück in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung, sofern er das wünscht.
„Obwohl es aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise nicht möglich war durchgängig den Außenarbeitsplatz aufrecht zu erhalten, da die Werkstätten zwischendurch schließen mussten und es zu Lieferkettenprobleme im Metallbereich kam, konnte Herr Friedrich super im Team integriert werden und seine Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen“, berichtet das Fachteam berufliche Integration über die Entwicklung des ehemaligen Werkstatt-Beschäftigten Sven Friedrich.
Dieses Beispiel zeigt, wie flexibel und durchlässig die Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben der im Geschäftsbereich Arbeitswelten und berufliche Bildung der Stiftung Finneck sind. “Wenn so wie bei Sven Friedrich alle Akteure an einem Strang ziehen, wird das Ziel der Inklusion immer häufiger gelingen“, blickt Susan Lochmann-West optimistisch in die Zukunft. Erfolgsfaktoren für gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben seien darüber hinaus dauerhafte Kooperationen mit Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes, die offen sind für Menschen mit Behinderung.
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Pressemitteilung Fachbereich Berufliche Integration Stiftung Finneck | 490.01 KB |